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Das Goldene Vlies - ein alter Orden Burgunds

In frühmittelalterlichen Ländern wuchs die Bedeutung des christlichen Glaubens. Neben Mönchsorden entstanden als Folge der Kreuzzugspolitik der Päpste auch Ritterorden. Durch Eintritt und Aufnahme unterwarfen sich die Mitglieder innerhalb der Gemeinschaft, auch Kongregation genannt, genau festgelegten Regeln.

Neben rein religiösen Handlungen, wie Hospitalität, Religionsübungen und Missionierung des Christentums, die auch jeder Mönchsorden zu erfüllen hatte, oblagen diesen Ritterorden der aktive Schutz und die Verteidigung christlicher Machtpositionen wie das Schützen des Heiligen Grabes und von Wallfahrern. 

Die Orden waren durch Tochterniederlassungen auch überregional. Weltliche Herrscher und geistliche Fürsten bemühten sich um Gunst und Unterstützung der Orden.

In Nachahmung der geistlichen stifteten ab dem 13. Jahrhundert zunehmend Fürsten weltliche Ritterorden. Auch bei diesen Gemeinschaften gab es Aufnahmebedingungen und festgelegte Regeln, die in Ordensstatuten festgeschrieben waren.  

Erstens dienten diese weltlichen Gemeinschaften dem inneren Zusammenhalt der Familie des jeweils regierenden Hauses. Die mit Heirat oder Gebietsaufteilung verbundene Lockerung von Familienbindungen sollte dadurch aufgefangen werden und machte die Gemeinschaften auch machtpolitisch notwendig. Zweitens sollten Vertreter des Hochadels und der Ritterschaft an den Landesherrn gebunden werden. Die Zugehörigkeit zu einer Ordensgemeinschaft bedeutete zudem eine besondere Auszeichnung. 

Korporationen dieser Art hatten daher einen elitären Charakter. Als Chef stand der Landesherr, häufig Großmeister genannt, der Ordensgemeinschaft vor. Neben der Aufnahmezeremonie stellten Ordenstracht und Insignien die äußeren Zeichen für alle Mitglieder dar. Besondere Bedeutung erlangte das Ordenszeichen, oft in Form eines Kreuzes oder Sterns. Ein ständig zu tragendes Symbol war das äußere Zeichen der Zugehörigkeit zu der Gemeinschaft.

Ein solcher Orden war der Burgundische "Ritter-Orden vom Goldenen Vlies"

Philipp der Gute (geboren ca. 1370; regierte von 1419-67) gründete am 10. Januar 1430 den "Ritterorden vom Goldenen Vlies". Dieser Orden besteht noch heute und ist einer der geschlossensten, elitärsten Gesellschaften dieser Art. Nach dem Aussterben der Burgunder Herzöge 1477 ging der Orden ein Jahr später auf die Habsburger über. 

Im Jahre 1700 starb der letzte spanische König aus dem Hause Habsburg; daraufhin teilte sich der Orden vom Goldenen Vlies in einen spanischen Zweig (Bourbonen) und einen österreichischen Zweig (Habsburger). Beide bestehen noch heute, wobei der spanische Orden viel von seinem ursprünglichen Charakter verloren hat. Der österreichische Ritterorden vom Goldenen Vlies hat jedoch zum großen Teil die alten burgundischen Traditionen bewahrt. Die österreichische Republik anerkannte am 23. Juli 1953 das Recht auf Ordenverleihung durch das Haus Habsburg. Die derzeitigen Ordensoffiziere sind: 19. Chef und Souverän: Karl von Österreich (seit 30. November 2000). Ordenstag ist der 30. November, der Tag des St. Andreas, an dem noch heute die Ordensmitglieder in Wien in Form einer feierlichen Messe aufgenommen werden.

 

Homepage update: Montag, 09 Januar 2006  (Administration von Arc-Holiday:  RpH)