Immer auf der
Suche nach militärischer Hilfe gegen die hartnäckigen Schweizer
verpfändet der inzwischen zum Erzherzog avancierte Sigismund
schließlich 1469 ausge-rechnet Karl dem Kühnen die österreichischen Vorlande
um 50000 Gulden. Doch auch Karl beißt sich bei seinen
Expansionsbestrebungen an den
entschlossenen Eidgenossen die Zähne aus. Nun möchte Louis XI. seinerseits eine
Ausweitung Burgunds verhindern und vermittelt 1474 eine Aussöhnung
zwischen den Eidgenossen und Herzog Sigismund, die in dem Vertrag
Ewige Richtung besiegelt wird. Nach dem
Seitenwechsel Sigismunds steht Karl mit dem
Rücken zur Wand.
Gegen die verbündete Übermacht
verliert Karl der Kühne 1476 in der Schlacht bei Murten zunächst
seinen Hut und im
gleichen Jahr bei Grandson sein Gut, was sich in
einer alten Chronik wie folgt liest: Unn nach
dem Hertzog Karlen die zwo schlachten zu Gransee und Murten verlor/
namen die Eydtgenossen das gantz land wider ein unn brandschatzten
es. Damit nicht genug, denn im Folgejahr, als der
Herzog in einem letzten Kraftakt alles auf eine Karte setzt,
verliert er in der Schlacht von Nancy auch noch sein Blut.
Kaum ist
Karl unter der Erde, beginnt der Streit zwischen den Häusern
Valois und Habsburg um des Kühnen Erbe. Erzherzog Maximilian, da mit
Karls Tochter Maria verheiratet, ergattert im Frieden von
Senlis 1493 den Löwenanteil. So wird die Bourgogne französisch, aber
das Franche Comté, der Breis- und Sundgau werden habsburgisch und
heißen nun Vorderösterreich. Mit dieser Teilung fühlt sich
das Haus Valois über den Tisch gezogen. und so legte der
Friedensvertrag zu Senlis bereits den Keim der Jahrhunderte
währenden Fehde zwischen Frankreich und dem Hause Habsburg. Später
als Kaiser erwirbt Maximilian durch geschickte
Heiratspolitik (tu felix Austria
nube!) noch die Herrschaft über Spanien, Neapel,
Böhmen und Ungarn.
Kaiser
Maximilian I, Standbild an der Fassade des Freiburger
Kaufhauses
So glänzt Freiburg im
Machtzuwachs der Habsburger, als der Kaiser 1498 den Reichstag zur Einleitung des Schweizerfriedens
in die Stadt an der Dreisam einberuft. Doch aus dem Frieden wird
nichts, denn die Eidgenossen lehnen sowohl die
Reichssteuer, den gemeinen
Pfennig, als auch die Zuständigkeit des Reichskammergerichts
ab. Maximilian verliert 1499 bei Dornach den
anschließenden Schwabenkrieg, in dem
wiederum Freiburger Bürger mitmarschieren, gegen die Eidgenossen,
die im Frieden zu Basel 1499 ihre Forderungen durchsetzen und somit
de jure aus dem Reichsverband ausscheiden.
Während des
Reichstages 1498 stieg Maximilian im Kaiserbau des
Dominikanerklosters ab. Anschließend hält sich der letzte Ritter
noch mehrmals in seinem geliebten Stadt Freiburg auf, der er 1507
sogar das Recht auf die Prägung von Goldmünzen verleiht. Ab 1510
logiert der Kaiser dann im Haus des Kanzlers Conrad Stürzel, dem
heutigen Basler Hof. |